Bluthochdruck - Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall

Chefarzt Prof. Dr. Michael Weis

Zu hoher Blutdruck betrifft in Deutschland nach Schätzungen 20 Millionen Menschen, bei den Über-60-Jährigen sogar jeden zweiten.

Bei der Messung besonders wichtig ist der obere (systolische) Wert, welcher regelmäßig nicht über 140 mmHg liegen sollte. Vor der Messung sollte im Sitzen einige Minuten körperliche Ruhe eingehalten werden. Zu empfehlen ist es, den Blutdruck zwei- oder dreimal in Folge mit einer Pause von einer halben Minute zu messen. Maßgeblich für die Diagnose ist der Durchschnittswert der letzten beiden Messungen. Anfangs sollte der Blutdruck an beiden Armen bestimmt werden. Danach erfolgt die Messung immer an dem Arm, an dem sich die höheren Werte gezeigt haben.

Neben der Ruhemessung ist auch eine Blutdruckmessung unter Belastung sowie gegebenenfalls eine 24-Stunden-Blutdruckmessung ratsam.

Meistens kann der erhöhte  Blutdruck nicht auf eine andere Krankheit zurückgeführt werden. In diesen Fällen spricht man von einem primären Bluthochdruck, welcher auch erblich bedingt und durch Übergewicht verstärkt sein kann.

Bei manchen Menschen ist der Bluthochdruck die Folge einer anderen Erkrankung (sogenannter sekundärer Bluthochdruck), wie zum Beispiel bei Erkrankungen der Nieren, bei Störungen des Hormonhaushaltes oder bei Veränderungen der Hauptschlagader. Die Behandlung des Bluthochdrucks erfolgt dann mittelbar durch Behandlung der primären Krankheit.

Bluthochdruck (> 140/90 mmHg) ist ein Risikofaktor für Schlaganfall, Nierenversagen, Herzschwäche und Herzinfarkte. Daher ist eine dauerhafte Behandlung, ggf. mit entsprechenden (heutzutage sehr gut verträglichen) Medikamenten, ratsam.

Um Folgeschäden eines Bluthochdruckes frühzeitig aufzudecken, sind eine Urin- und Laboruntersuchung sowie eine Herz- und Nieren-Ultraschalluntersuchung empfehlenswert.

Zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen beim Bluthochdruck zählen regelmäßige Bewegung und Sport. Wichtig: Auch ältere Menschen über 80 Jahre profitieren beim Bluthochdruck von einer Senkung der Werte; diese sollte jedoch nicht abrupt, sondern langsam erfolgen.

Chefarzt Prof. Dr. med. Michael Weis
1. Medizinische Abteilung