Herzinfarkt: Erkennen und Vorbeugen

Chefarzt Prof. Dr. Michael Weis

Herz-Kreislauferkrankungen sind in Deutschland die häufigste Todesursache. Kenntnisse über die Risikofaktoren für die Entwicklung eines Herzinfarktes und deren Beachtung senken das Risiko.

Als Vorstufe zu einem Herzinfarkt treten häufig Brustschmerzen aufgrund einer Engstelle in einem Herzkranzgefäß auf. Diese Gefäße sind für die ausreichende Versorgung des Herzens mit Blut zuständig. Wenn 70 % eines Herzkranzgefäßes verengt sind, treten Schmerzen in der Brust (Angina Pectoris) bei Belastungen oder bei Kälte auf. Es ist unbedingt notwendig, sich beim Auftreten solcher Beschwerden von einem Facharzt behandeln zu lassen. Wenn Medikamente nicht helfen, kann eine Engstelle durch einen Herzkatheter-Eingriff behoben werden, indem ein Stent, also ein Metallgeflecht, eingesetzt wird.

Sofort ärztliche Hilfe benötigen Patienten bei einem Herzinfarkt. Dieser tritt plötzlich auf. Es kommt zu heftigen, anhaltenden Brustschmerzen. Die Schmerzen können in den linken Arm, Kiefer oder Oberbauch ausstrahlen, müssen aber nicht. Bei einem Herzinfarkt ist ein Herzkranzgefäß verschlossen und es kann nicht mehr ausreichend Blut und Sauerstoff zum betroffenen Herzmuskel gelangen. Wenn das betroffene Gefäß nicht innerhalb weniger Stunden wieder geöffnet wird, kommt es zum Absterben von Herzmuskelgewebe. Deshalb zählt jede Minute: Patientinnen und Patienten mit einem Herzinfarkt müssen so schnell wie möglich ärztlich versorgt werden.

Bei allen Herzerkrankungen gilt es, zur Vorsorge, aber auch bei der Therapie den eigenen Lebensstil anzupassen. Erhöhte Blutfette, Rauchen, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), hoher Blutdruck, Stress sowie genetische Veranlagung sind die Hauptrisikofaktoren. Weitere wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung sind die Reduzierung des Gewichts, regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung sowie die vorschriftsmäßige Einnahme von verschriebenen Medikamenten.

Um eine Herzerkrankung rechtzeitig zu diagnostizieren, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen inklusive eines Belastungs-EKG und Herzultraschalls empfehlenswert.

Chefarzt Prof. Dr. med. Michael Weis
1. Medizinische Abteilung