Heuschnupfen - Jedes Jahr das Gleiche

Chefarzt Prof. Dr. Hanno H. Leuchte

Jedes Jahr das Gleiche: Die Augen tränen, die Nase juckt und bringt Betroffene fast zur Verzweiflung. Schuld daran ist eine überschießende Reaktion auf eigentlich harmlose Umweltreize. Diese Reaktion bezeichnet man als Allergie und die Beschwerden als allergische Rhinokonjunktivitis oder „Heuschnupfen“. Dieser Begriff drückt bildhaft den Zusammenhang zwischen Auslöser (das Allergen, hier das Heu) und Symptom (Schnupfen) aus. Da eine Allergie etwa auf Früh-, Mittel- oder Spätblüher besteht, ist es nicht verwunderlich, dass die Beschwerden jedes Jahr zur etwa gleichen Zeit auftreten.

Das Wissen um Allergie und Heuschnupfen ist aufgrund der großen Zahl an Betroffenen schon fast Allgemeinwissen. Aber hätten Sie gewusst, dass auch der sich jährlich wiederholende Husten, die Bronchitis (ohne wesentlichen Auswurf), und das pfeifende Atemgeräusch Hinweise für ein bestehendes Asthma bronchiale sein können?

Dabei sind Parallelen offensichtlich. Auch das Bronchialsystem ist von einer Schleimhaut ausgekleidet und damit vergleichbar mit Augen und Nase, den beiden Organen, die den Heuschnupfen vermitteln. In der Bronchialschleimhaut befinden sich Zellen, die gegenüber Allergenen sensibilisiert sind. Treffen nun bestimmte Allergene auf diese Zellen, kommt es zu einer überschießenden Immunantwort. Die Konsequenz ist eine Verengung der Bronchien, die zu einem unproduktiven Husten und Kurzatmigkeit führen kann. Die Kurzatmigkeit kann sogar in einer Atemnotattacke münden, die eine sofortige ärztliche Behandlung notwendig macht. Sowohl das Asthma mit seinen klassischen Attacken als auch die Hustenvariante des Asthma sind behandelbar. Eine Therapie basiert in der Regel auf einer inhalativen Therapie, die zum einen Bronchien erweiternde und zum anderen entzündungshemmende Substanzen umfasst. Um die überschießende Natur der allergischen Reaktion einzudämmen, sind in der akuten Krankheitsphase cortisonhaltige Präparate notwendig. Neuere Substanzen erlauben heute auch ein gewisses „Einsparen“ von Cortison und helfen uns dabei, unsere Patienten zu behandeln.

Chefarzt Prof. Dr. med. Hanno H. Leuchte
2. Medizinische Abteilung