Rheumatherapie - was gibt es Neues?

Prof. Dr. Herbert Kellner

Rheumatologische Erkrankungen zählen zu den häufigsten Ursachen einer eingeschränkten Lebensqualität. Weit verbreitet sind degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen, die so genannten Arthrosen. Diese stellen sich häufig erst im Laufe des Lebens ein und betreffen vor allem ältere Menschen.

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl entzündlich-rheumatischer Erkrankungen, die ohne eine entsprechende Rheumatherapie zur Invalidität des betroffenen Patienten führen können. Die frühzeitige Diagnosestellung durch den Rheumatologen ermöglicht eine gezielte und langfristig meist erfolgreiche Rheumatherapie für diese Patienten. Die klinische Untersuchung, ausgewählte Laboruntersuchungen und moderne bildgebende Verfahren haben in den letzten Jahren eine frühzeitigere und gezieltere Diagnosestellung ermöglicht.

In den vergangenen Jahren haben neue medikamentöse Optionen einer Rheumatherapie die Chancen vor allem bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen deutlich verbessert. Es kann durch den Einsatz solcher Medikamente oftmals ein nahezu normales Leben ermöglicht werden.

Bei dieser Erkrankungsgruppe sollten jedoch auch weichteilrheumatische Erkrankungen nicht vergessen werden. Erkrankungen wie z.B. das Fibromyalgie-Syndrom stellen nach wie vor eine besondere diagnostische Herausforderung für die Rheumatherapie dar.

Meist ist die Betreuung von Rheumapatienten eine langfristige, zum Teil lebenslange Aufgabe. Der Patient bedarf dabei neben der medikamentösen Rheumatherapie oftmals einer teilstationären oder auch stationären Betreuung in einer Rheumaklinik. Intensive Krankengymnastik und physikalische Therapie runden das Konzept der Rheumatherapie ab.

Prof. Dr. med. Herbert Kellner
Leiter der Rheuma-Tagklinik