PAVK ist die Abkürzung für den medizinischen Ausdruck "Periphere Arterielle Verschlusskrankheit". Umgangssprachlich wird diese gefährliche Durchblutungsstörung als Schaufensterkrankheit bezeichnet.
Bei einer PAVK kommt es durch Verkalkungen und Verengungen der Becken- oder Beinarterien zu einem verminderten Blutfluss. Schmerzen im Becken, in der Leiste, den Oberschenkeln oder in der Wade beim Gehen sind typische Symptome. Auch bei chronischen, schlecht heilenden Wunden im Beinbereich sollte immer an eine Durchblutungsstörung gedacht werden.
Eine große bundesweite Studie konnte kürzlich zeigen, dass jeder Fünfte der beim Hausarzt Untersuchten eine PAVK im beginnenden oder sogar fortgeschrittenen Stadium hatte, ohne davon zu wissen. Menschen über 50 haben ein höheres Risiko, an einer PAVK zu erkranken – Männer ein größeres Risiko als Frauen.
Mittels Druckmessung an den Knöcheln und Armen kann der Verdacht auf eine PAVK erhärtet werden. Aufschluss bringen der Gefäßultraschall und/oder die Darstellung der Gefäße mit Kontrastmittel (Angiographie). Durch diese Untersuchungen kann das Ausmaß der Verengung genau bestimmt werden.
Verschlimmert wird die PAVK durch ein Zusammenspiel der 4 wichtigen Risikofaktoren: Rauchen, Bluthochdruck, Blutfetterhöhung und Zuckerkrankheit.
Die Behandlung der Risikofaktoren ist somit eine Säule der Therapie von PAVK-Patienten. Bemerkenswert ist, dass bei PAVK-Patienten mit Bluthochdruck die Einnahme von 30 g gemahlenem Leinsamen über 6 Monate den Blutdruck im Schnitt um 15/8 mm Hg senken kann. Daneben sind regelmäßiges Gehtraining und Gymnastik (nach ärztlicher Abstimmung) eine sehr effektive Therapie.
Aktuelle Weiterentwicklungen im Bereich der Kathetertechnik haben die Möglichkeiten der endovaskulären Therapie (Aufdehnung der Gefäße mittels Ballonkatheter, Einsetzen von Gefäßstützen/Stents) bei PAVK erheblich verbessert. Während früher nur interveniert wurde, wenn die Patienten eine schmerzfreie Gehstrecke unter 200 Metern hatten, richtet man sich heute mehr nach den individuellen Bedürfnissen der Patienten.
Das Krankenhaus Neuwittelsbach verfügt über eine hochmoderne Angiographieanlage zur Diagnostik und Therapie von Durchblutungsstörungen im Becken- und Beinbereich.
Chefarzt Prof. Dr. med. Michael Weis
1. Medizinische Abteilung