Selbsthilfe bei Lungenerkrankungen

Chefarzt Prof. Dr. Hanno H. Leuchte

Lungenerkrankungen wie das Asthma bronchiale oder die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) gehören zu den Volkskrankheiten. Gemeinsam ist ihnen das Hauptsymptom Kurzatmigkeit. Durch die eingeschränkte „Selbstreinigung“ der Lunge und eine Schwächung der Widerstandskraft können sich daraus auch akutere Formen wie die Infektion der tiefen Atemwege bis hin zur Lungenentzündung (Pneumonie) entwickeln.

Wie man akute Verschlechterungen vermeiden kann, sie – falls eingetreten – erkennt und bekämpft, sind Beispiele zur Selbsthilfe für Patienten mit chronischer Lungenerkrankung. Auslöser können z.B. Allergien sein, aber auch kalte und/oder trockene Luft. Infektionen führen ebenfalls zu einer Zunahme der Kurzatmigkeit. Neben einer Optimierung der Atmung durch regelmäßiges Training stehen hier Impfungen (gegen Grippe- bzw. klassische Pneumonie-Erreger) im Vordergrund. Allerdings scheint auch ein Defizit an Vitamin D die Infekthäufigkeit von Lungenpatienten zu erhöhen, so dass eine Vitamin-D-Ersatztherapie zu einer Reduktion von Infektionen beitragen kann. Da mittlerweile neben den klassischen Dosieraerosolen („Sprays“) so genannte Pulverinhalatoren mit sehr unterschiedlichen Verabreichungsformen vorliegen, ist eine korrekte Handhabung nicht selbstverständlich.

Sollte es trotz Beachtung der Vorsichtsmaßnahmen und korrekter Handhabung der Medikation zu einer akuten Attacke kommen, sind Selbsthilfsmaßnahmen wie der Kutschersitz, die Torwarthaltung, die Lippenbremse häufig sehr hilfreich. Auch für Angehörige kann es sehr nützlich sein zu wissen, was zu tun ist.

Um chronisch Lungenerkrankte erfolgreich zu behandeln, bedarf es des Teamansatzes. Dabei bilden Atemtherapeuten eine wesentliche Unterstützung des behandelnden Lungenarztes. Die Vermittlung einer „korrekten“ Atmung, Hilfestellung beim Abhusten, gezieltes Training der Atemmuskulatur und Ausdauertraining sind nur einige Ansätze. Auch die reflektorische Atemtherapie dient dazu, chronische Atemleiden zu lindern. Im Krankenhaus Neuwittelsbach wird eine große Vielfalt atemtherapeutischer Maßnahmen angewendet.

Chefarzt Prof. Dr. med. Hanno H. Leuchte
2. Medizinische Abteilung