Fast jeder Mensch ist im Laufe seines Lebens einmal von Verdauungsbeschwerden betroffen. Ob Völlegefühl, Verstopfung, Aufstoßen, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Blähungen oder Durchfall: Die Beschwerden und Missempfindungen sind vielfältig und unspezifisch. Oft treten sie ohne erkennbaren äußeren Anlass auf und es ist unklar, ob sich dahinter eine ernsthaftere Erkrankung verbirgt. Die Hausärztin / Der Hausarzt ist hier die erste Anlaufstelle. Sie oder er erkennt, welche Ursachen für das Unwohlsein oder die Krankheit in Frage kommen und kann ggf. eine genaue Untersuchung und Abklärung im Krankenhaus veranlassen. Auch, wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum anhalten oder chronischer Durchfall dazukommt, ist – nach Überweisung des Hausarztes – der Weg ins Krankenhaus sinnvoll.

In vielen Fällen treten Verdauungsbeschwerden nur vorübergehend auf. Sie verschwinden nach ein paar Tagen wieder und sind kein Symptom für eine zugrundeliegende Krankheit, bieten damit auch keinen Anlass zur Sorge. Den Beschwerden können aber auch organische Erkrankungen zugrunde liegen, die genau untersucht werden müssen. Dazu gehören Störungen bis hin zu Tumoren in einem oder mehreren der Bauchorgane, Allergien und Unverträglichkeiten. Auch psychische Belastungen können eine Ursache sein. Wir kennen alle das Sprichwort „das ist mir auf den Magen geschlagen“ als Reaktion auf einen emotionsauslösenden Moment. Die enge Verbindung zwischen Verdauungssystem und Psyche ist wissenschaftlich erwiesen und sollte bei der Suche nach den Ursachen für Verdauungsbeschwerden in Betracht gezogen werden. Mehrere Studien konnten in den letzten Jahren den Zusammenhang zwischen der Besiedlung des Darms mit Mikroorganismen, Verdauungsstörungen und der psychischen Verfasstheit bestätigen. Darm und Gehirn sind über den Vagusnerv miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig.

Bei uns im Krankenhaus Neuwittelsbach halten wir umfangreiche Diagnostikmöglichkeiten vor, mit denen wir die Ursachen der Verdauungsbeschwerden in vielen Fällen herausfinden können. Dazu gehören unter anderem:

• Allergie- und Atemtests, um mögliche Unverträglichkeiten wie Gluten, Laktose- oder Fruktose-Intoleranz festzustellen
• Darmspiegelung (Koloskopie)
• Magenspiegelung (Gastroskopie) wie auch die Gastro-Duodenoskopie, bei der gleichzeitig der Magen und der Zwölffingerdarm untersucht werden.
   

Die Untersuchungen sind meist ambulant möglich und erfordern keinen Aufenthalt über Nacht bei uns im Krankenhaus.

Die Therapie hängt ob von den Untersuchungsergebnissen ab. Sie richtet sich nach der Art und Schwere der Erkrankung, dem individuellem Krankheitsverlauf und Gesundheitsstatus, der persönlichen Vorgeschichte und weiteren Aspekten. Je nach Krankheit erfolgt eine medikamentöse Behandlung, oft in Verbindung mit einer Ernährungsumstellung. Sollte dies bei Ihnen notwendig sein, sind unsere Ernährungsberater:innen für Sie da und unterstützen mit Wissen und Tipps.