Kurzatmigkeit und Husten sind die Kardinalsymptome von Lungen- und Bronchialerkrankungen. Dabei sind diese Symptome für die Betroffenen und deren Angehörige meist nicht nur störend oder quälend, sondern können sogar dazu führen, dass die Anforderungen des Alltags nur zum Teil oder gar nicht mehr bewältigt werden können.
Diese Erkrankungen betreffen nicht nur Raucher, sondern können auch aus bisher immer währender Gesundheit auftreten. Klassische Beispiele für Erkrankungen des Bronchialsystems sind z.B. das Asthma bronchiale, das sogar bei Leistungssportlern auftreten kann, und die chronische Atemwegsobstruktion (COPD) mit und ohne Ausbildung eines Lungenemphysems.
Ein typisches Beispiel für Erkrankungen des Lungengefäßsystems ist die Lungenembolie, die auch schleichend verlaufen kann, bis sie dann endlich erkannt und behandelt werden kann. Als Folge dieser oder anderer Erkrankungen kann sich ein Lungenhochdruck einstellen, der zur Ausbildung eines so genannten „Lungenherzens“ (Cor pulmonale) führt. Solche Patienten weisen immer wieder blaue Lippen (Zyanose) oder Fingerspitzen auf und leiden oftmals unter so schwerer Luftnot, dass sie kaum noch in der Lage sind, in der Ebene bei normaler Geschwindigkeit zu gehen, geschweige denn Treppen zu erklimmen.
Die Abklärung der genannten Beschwerden, speziell im Lichte des Zusammenspiels von Herz und Lunge, die Entscheidung ob es sich um eine behandlungswürdige oder vielleicht gar bedrohliche Erkrankung handelt, bedarf komplexer diagnostischer Überlegungen. Für diese sind eine spezialisierte Diagnostik mit Lungenfunktionsprüfung, allergologischen Testverfahren und kardiopulmonale Leistungstests (parallele Durchführung von Belastungs-EKG und -Lungenfunktion) erforderlich. In einzelnen Fällen kann auch eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) notwendig werden. Durch diese ist der Arzt in der Lage, Infekt bedingte Ursachen der genannten Beschwerden zu identifizieren und/oder Lungengewebe für eine Spezialdiagnostik zu gewinnen. Der kombinierte Herz-Lungen(Rechtsherz)Katheter ist ein Verfahren, das es ermöglicht, sowohl die Druckverhältnisse in den Lungenarterien zu messen und mit der Herzleistung ins Verhältnis zu setzen. Die berechnete Größe des Lungenwiderstandes widerspiegelt den Schweregrad von Erkrankungen, die (zunächst) die Lungengefäße und (in der Folge) das Herz betreffen.
Chefarzt Prof. Dr. med. Hanno H. Leuchte
2. Medizinische Abteilung